Neuigkeiten
Hier erfahren Sie alle aktuellen Neuigkeiten rund um die Graduate School Rhein-Neckar.
Seit 2006 bietet die Graduate School Rhein-Neckar berufsbegleitende Master-Studiengänge an. Unser Portfolio in Kooperation mit der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen und der Hochschule Mannheim umfasst derzeit verschiedene MBA- und Master-Studiengänge als berufsintegrierendes, berufsbegleitendes oder Fernstudium.
Fachtagung Gesundheitsförderung in der Pflege
Am 6. und 7. November 2023 kamen rund 90 Teilnehmende aus der Pflegepraxis, Verbänden und Unternehmen zur 3. Fachtagung Gesundheitsförderung & Prävention in der Pflege an der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen zusammen. Dr. Andrea Kuhn, Leiterin des Forschungsnetzwerks Gesundheit hatte zu einem umfangreichen Programm unter dem Motto „Digitalisierung in der Pflege: Wollen wir Treiber oder Getriebene sein?“ eingeladen. Die Graduate School Rhein-Neckar ist Kooperationspartner.
Zertifikatskurs PRO*PFLEGE
Am ersten Tag tauchten wir in den Zertifikatskurs PRO*PFLEGE des Forschungsnetzwerks Gesundheit ein. Die Repräsentat*innen der Förderer des Pilotkurses – das Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung, die Unfallkasse Rheinland-Pfalz, die Franziskus-Stiftung für Pflege und die Landespflegekammer Rheinland-Pfalz – freuten sich über den Erfolg des Kurses.
Dozierende Mathias Welberts, Peter Mudra, Andrea Kuhn zeigten auf, wie
– entstigmatisierendes Wissen über psychische Krankheiten zur Gesundheitsförderung beitragen
– wie Personal- und Organisationsentwicklung zu mehr Selbststeuerung und Mitgestaltung verhelfen und
– wie Pflegeethik die Professionalität und Handlungssicherheit in der Pflege fördern kann.
Dass das in der Praxis umgesetzt werden kann, wurde an den Konzepten zur Gesundheitsförderung der Teilnehmenden sehr gut deutlich. Sie haben sie zum Abschluss der Fortbildung zu selbst gewählten Themen erstellt. Zum Teil werden sie bereits in die Praxis umgesetzt.
Potenzial der Digitalisierung in der Pflege
Einig waren sich alle: Ja, die Digitalisierung kann zur Entlastung beitragen und die Attraktivität gerade für den Nachwuchs steigern. Minister Alexander Schweitzer wies auf die von der Landespolitik geförderte Studie Digi2care und die geplante Bildungsoffensive für Lehrende und Lernende zur Digitalisierung der Pflege hin, die er als notwendig für die zukünftige Versorgungssicherheit in der Pflege erachtet.
Dringend erforderliche Maßnahmen für gesündere und attraktivere Arbeitsbedingungen sieht auch Dr. Christoph Heidrich aus der Geschäftsführung Unfallkasse Rheinland-Pfalz. Er setzt große Hoffnungen in digitale Technologien ohne jedoch den Menschen zum Kontrollobjekt zu machen bzw. zu verdrängen. Studienleiter von Digi2care Prof. Dr. Frank Weidner (Universität Koblenz) gab deutliche Handlungsempfehlungen zur Förderung digitaler Kompetenzen und Vernetzung. Dies sei dringlicher als die technische Ausstattung.
Wie digitale Tools in der Pflegepraxis die Arbeit unterstützen kann, zeigten Kollegen der Hochschule Furtwangen an einem KI-System zur Delirfrüherkennung, Sensorik und Projektions- und Videokommunikationssystem für pflegebedürftige Menschen. Eine Telematikinfrastruktur, Plattform für Gesundheitsbelange, kann die Übertragung von Pflegeinformationen zwischen Einrichtungen vereinfachen und beschleunigen. Ebenso werden digitale Möglichkeiten in der Pflegelehre genutzt: Learning Nuggets des Onlinecampus Pflege der Uni Hildesheim, digitales Coaching in der Pflegefortbildung oder Skills Lab und digitale Lerntools in den Studiengängen Pflege- und Hebammenwissenschaft der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwigshafen .
Videovisiten können im ländlichen Raum die medizinische und pflegerische Versorgung verbessern. Zu diesem Schluss kam die Stiftung Kreuznacher Diakonie. Schließlich ging es um die Vielfalt der Pflegeklassifikationen und das Potenzial standardisierter Terminologien der digitalisierten Pflegeklassifikation, die evidenzbasiertes Wissen verfügbar machen könnte.
Andrea Kuhn und Prof. Dr. Peter Mudra sorgten für rege Diskussionen mit dem Publikum. Impulse und Austausch fanden großen Anklang und sorgten für motivierte Aufbruchsstimmung.
Der nächste Zertifikatskurs PRO*PFLEGE ist für Frühjahr 2024 geplant. Eine Vormerkung ist ab sofort möglich.